Porträt als Massenphänomen
Die meisten antiken Portäts sind Erzeugnisse einer seriellen Produktion, die schnell gattungsspezifische Konventionen ausbilden konnte. Das gilt insbesondere für die oft kleinformatigen Darstellungen des sepulkralen Bereichs, dem weitaus die meisten Bildnisse angehören. Gerade der überwältigende Erfolg des Porträts und seine häufige Verwendung reduzierten in solchen Fällen seine Ausdruckmöglichkeiten. Die überaus häufigen Darstellungen des Verstorbenen und seiner Angehörigen, die nach Inschrift und Kontext durchaus individuell gemeint waren, ließen sich nicht in dem Maße differenzieren, dass ein unverwechselbares Erscheinungsbild erreicht werden konnte.
Die Tagung lenkt den Blick auf diese wenig beobachteten Gruppen. Sie fragt nach ihren Leistungen und Besonderheiten, z.B. nach unterschiedlichen Laufzeiten und spezifischen Darstellungskonventionen. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk konzeptionellen Zusammenhängen, Kontinuitäten und Brüchen.