Antike Kopiertechniken ermöglichten es, das Formenrepertoire von Statuen und Gemälden aus dem ursprünglichen Zusammenhang herauszulösen. Auch wenn Figuren und Darstellungschemata aus einem bestimmten Anlass, für einen bestimmten Kontext und mit einer spezifischen Bedeutung geschaffen worden sind, konnten sie in einer sekundären Verwendung neu kontexualisiert und dadurch mit neuen Bedeutungen aufgeladen werden. Gerade Übertragungen dieser Art, bei denen die ursprünglich intendierten inhaltlichen Bezüge sich verschoben haben oder sogar vollständig verloren gingen, sicherten vielfach die nachhaltige Rezeption der Werke.
Die Tagung wird mit Fallbeispielen aus der Klassischen Archäologie das Spektrum der Möglichkeiten aufzeigen und diskutieren. Kommentare und Anmerkungen aus den Medienkulturwissenschaften werden die aufgezeigten Phänomene theoretisch reflektieren und damit einen intensiven Austausch zwischen den beiden Disziplinen ermöglichen.