Die Bedeutung von materiellen Artefakten, die in ihrer Form unverändert bleiben, kann sich durch räumliche Bezüge und durch den Wechsel des Kontexts verändern. Durch die räumliche Zuordnung inszeniert können Artefakte inhaltlich festgelegt oder akzentuiert werden bzw. eine neue Bedeutung erlangen. Inhaltlich festgelegte Artefakte können durch ihre Aufstellung einen Raum, manchmal eine ganze Landschaft, neu und spezifisch deuten. Im Rahmen dieser Konferenz werden verschiedene Aus- prägungen von Kontextwechsel erörtert. Räumliche, topographische und diskursive Kontextwechsel werden in Fallbeispielen analysiert und deren Bedeutungen und Überschneidungen kritisch reflektiert. So zeigen Artefakte der Antike, wie Kunstwerke gezielt aus ihren ursprünglichen Aufstellungskontexten herausgelöst und neu integriert worden sind, wobei dies entsprechend oder entgegen der älteren Verwendung geschehen konnte. Für die Neuzeit lässt sich zeigen, dass sich durch die Sammlung und die Anordnung von Artefakten Wissenssysteme etablieren und stabilisieren lassen. Hier schließen sich Fragen an: etwa nach der Verwendung von touristischen Artefakten, die eigens für den Transfer in andere kulturelle Bereiche geschaffen worden sind; nach der Rolle von durch Migranten und Migrantinnen mitgebrachten Objekten als Identitätsmarker; oder nach der politischen Rolle der Restitution von Kunstwerken und menschlichen Überresten.
Die Veranstaltung ist öffentlich und Gäste sind herzlich willkommen.