Selbstentwurf im Kreis der Tugenden und Künste – Allegorische Programme in Architektenporträts und Architektenhäusern der Frühen Neuzeit
Seit der Renaissance bildeten für den Architekten Bildnisse und für sich selbst konzipierte Wohnbauten wichtige Möglichkeiten, sich in komplizierten sozialen und professionellen Gefügen zu verorten und zu behaupten. Mit derartigen Werken konnten Aussagen über Stand und Kompetenzen ebenso wie über künstlerische und ethische Ideale getroffen werden. Gerade in der Frühen Neuzeit waren für derartige "Selbstentwürfe" Allegorien von Tugenden und Künsten von großer Bedeutung, die Bild- und Bauwerke schmücken konnten. Der Vortrag stellt eine Auswahl derartiger Bildprogramme vor. Insbesondere werden sie unter der Fragestellung gewürdigt, in welcher Weise Protagonisten wie Vignola, Filarete oder Scamozzi mit den universellen Ansprüchen des vitruvianischen Bildungskanons umgingen und wie es ihnen gelang, eigene Akzente bezüglich Künsten und Tugenden zu setzen und auf diese Weise zur sich wandelnden Definition der Architektenprofession beizutragen.
Julian Jachmann (Zürich)
06.06.2016

Audiomitschnitte
Julian Jachmann (Zürich): Selbstentwurf im Kreis der Tugenden und Künste – Allegorische Programme in Architektenporträts und Architektenhäusern der Frühen Neuzeit
