Vortragssprache: Englisch

In diesem Vortrag wird ein Überblick darüber gegeben, wann und wie das Porträt in den alten amerikanischen Kulturen eingesetzt – oder gerade nicht eingesetzt – wurde. Hervorgehoben wird dabei die besondere Bedeutung von acht lebensgroßen Statuen, die einst einen königlichen Tempel aus dem 8. Jahrhundert n. Chr. im alten Maya-Königreich und UNESCO Weltkulturerbestätte Copan, Honduras, schmückten. Es gibt schon zahlreiche Untersuchungen über das Porträt im antiken Amerika. Die ersten Porträts erscheinen mit der Olmec Zivilisation (zentriert an der Golfküste von Mexiko) im Jahr 1200 v. Chr. – das letzte prähispanische Porträt wurde im 15. Jahrhundert vom Azteken Herrscher Moctezuma in Auftrag gegeben. Die bekanntesten Porträts sind aber die der Maya-Könige und Königinnen auf Steinstelen und Vasenmalerei vom 2. bis 9. Jahrhundert n. Chr.  Auf Tempelfassaden wurden jedoch erst im 7. Jahrhundert n. Chr. menschlich-darstellende Statuen errichtet (vorher wurden nur Gottheiten dargestellt). Auf dem obengenannten Tempel in Copan sehen wir eines der frühesten und am besten erhaltenen Beispiele davon. Sind diese Statuen Porträts des Königs von Copan, einer Gottheit, oder eines Vorfahren? Weisen diese Darstellungen auf eine Veränderung der Art des göttlichen Königtums während der Klassik-Periode (600-900 n. Chr.) hin? Welche Einsichten gewinnen wir durch diese Porträtstudie – sowohl über diese alten Kulturen als auch über europäische Gesellschaften des 21. Jahrhunderts?

Die MLC Vorträge finden in diesem Semester aufgrund der Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie als virtuelle Vorträge über Zoom statt. Zuhörerinnen und Zuhörer sind herzlich willkommen.  Zur Anmeldung für eine Online-Lecture wenden Sie sich bitte an Karena Weduwen (karena.weduwen[at]uni-koeln.de).