Fluide Körper

Die Entgrenzung verkörperter Wissensordnungen
26.–27.05.2011

Ort: Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, Seminargebäude Tagungsraum

Konzeption: Alan Shapiro, Frank Wascheck, Jörn Lang

Organisation & Anmeldung: Monika Esser

 

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Die Konferenz möchte aus dem Blickwinkel der Altertumswissenschaften eine aktuelle kulturwissenschaftliche Debatte zu verkörperten Wissensordnungen aufgreifen. Konkret geht es um die Entgrenzung verkörperter Wissensordnungen durch Deformation oder Hybridisierung. Der Begriff ‚Fluide Körper‘ akzentuiert diese Auflösung verkörperter Ordnung.

Körper und Wissen werden in den Kulturwissenschaften zusammengedacht. Soziale Praktiken implizierter Wissensordnungen formen Körper, deren Präsenz die Ordnungen (wieder-) erzeugen oder hintergehen, also eine Stabilisierung oder graduelle Transformierung verkörperter Wissensordnungen bedingen. Trotz Praktiken der Eingrenzung sind Körper instabil und die Gefahr existent, dass Überschreitungen von Körpergrenzen Irritation oder Schrecken auslösen. Das den Körper formende Wissen fällt durch die Hintergehung der Ordnung in Unordnung.

Eine Strategie der Bewältigung ist die bildliche Fixierung der Überschreitung, eine bildliche Ordnung der Unordnung. ‚Fluide Körper‘ werden im Bild gebannt. Sie werden objektiviert und können zu einem Gegenstand der Ästhetisierung werden. Bilder des ‚Fluiden‘ sind im besondere Maße offen für Umdeutungen, und das erklärt mitunter ihre kulturelle Persistenz. Der Betrachter kann das Erstarrte verflüssigen, eine Vielzahl anderer Formen des ‚Fluiden‘ imaginieren und sie mit Bedeutung versehen. Die Konferenz „Fluide Körper - Bodies in Transition“ nähert sich damit einem Forschungsanliegen des Internationalen Kollegs Morphomata, und zwar an persistenten Formen kulturellen Wandel beobachtbar zu machen.

Audiomitschnitte

Steven Van Wolputte (Leuven/Köln): An Anthropologist´s Perspective

Francois Lissarrague (Paris): Bodies and Shield Devices

Eric R. Varner (Atlanta): Fluidity and Fluctuation

Despoina Tsiafakis (Xanthi): Thracian Tattoos

Hans Bernsdorff (Frankfurt/M.): Beschreibung der Haut

Nicole Kelley (Tallahassee): ‘The one whom the Lord loves, he cures’

Alan Shapiro (Baltimore): Das Ewig-Weibische: Alcibiades' Effeminacy

Aileen Ajootian (Mississippi): Hermanphroditos ανασυρόμενος

Annetta Alexandridis (Cornell): Ζῷα: Bilder des Körpers zwischen Mensch und Tier

Jan Bremmer (Groningen/Köln): Hybrid Bodies in Greek Initiatory Ritual