Auftakt zum Wintersemester 2018/19

mit Festvortrag von Christoph Riedweg
22.10.2018

Ort: Bibliothek des Internationalen Kollegs Morphomata, Weyertal 59 (Rückgebäude, 3. Etage), 50937 Köln

Zeit: 18.00 Uhr

Kontakt: Karena Weduwen
 

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In Epochen denken – Postmoderne und (Neuer) Realismus aus der Sicht eines Gräzisten.

Der Vortrag setzt sich mit dem heute weit verbreiteten Gefühl einer epochalen Veränderung auseinander und versucht, durch diachronische Vergleiche die aktuelle Situation historisch einzuordnen. Aus gräzistischer Perspektive drängt sich ein Blick auf die zweite Hälfte des 5. und das frühe 4. Jh. v. Chr. auf – eine Zeit, die nicht nur durch einmalige Prosperität und kulturelle Blüte, sondern auch durch zunehmende Verfeinerung der Argumentation und avangardistische ‚Aufgeklärtheit‘ im intellektuellen Bereich gekennzeichnet ist. Zu den Protagonisten gehörten die sog. Sophisten, die eine ‚postmodern‘ anmutende Epistemologie entwickelten und als Politik- und Kommunikationsberater in Athen äußerst erfolgreich agierten. Unter dem Druck des Peloponnesischen Krieges, der mit unglaublicher Brutalität ausgetragen wurde, verstärkten sich die Spannungen im sozialen, politischen und ethischen Gefüge immer mehr (nicht ohne Grund scheint auch das Wort ‚Dem-agoge‘, ‚Volks-[Ver]führer‘ in dieser Zeit geprägt worden zu sein). Die platonisch-sokratische Reaktion auf diese soziopolitischen Veränderungen erweist sich gerade heute wieder als erstaunlich aktuell.

Audiomitschnitte

Christoph Riedweg (Zürich): In Epochen denken? – Postmoderne und (Neuer) Realismus aus der Sicht eines Gräzisten

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