Welche Rolle spielen Skalen und Proportionen von Kulturgütern für ihre Beschreibung und Interpretation? Der Vortrag widmet sich der Frage, inwieweit die Analyse kultureller Figurationen von einer systematischen Berücksichtigung von Kriterien des Umfangs und der Skalierung abhängt. Es soll gezeigt werden, dass das Studium von Kunstwerken, der intra- und interkulturelle Vergleich von ästhetischen Strukturen und die historische Dynamik von Prozessen des Kulturwandels davon profitieren können, hierbei Phänomene der Skalierung zu fokussieren. Auf der einen Seite wird dies dazu beitragen, Skalierung als zentrale Kategorie in unserem grundlegenden Repertoire ästhetischer Theorien zu etablieren. Auf der anderen Seite bieten vergleichende Fallstudien zu konkreten Kunstwerken die Möglichkeit, zu untersuchen, wie kulturelle Figurationen auf Größenveränderungen reagieren oder wie ihre Dimensionen im Vergleich zu denen anderer ästhetischer und unästhetischer Figurationen variiert werden. Der Vortrag zielt darauf ab, eine theoretisch anspruchsvolle historische Analyse der Entstehung und Dynamik kultureller Figurationen aus der Perspektive des Problems der Skalierung zu entwickeln.
Respondenz: Nicolas Pethes (Köln)