Literator 2010: Daniel Kehlmann


Ines Barner, Günter Blamberger (Hrsg.)

Wilhelm Fink Verlag (Paderborn), 1. Aufl. 2012, 240 Seiten, Franz. Broschur

"Sollen doch die Literaturwissenschaftler sich damit beschäftigen, etwas Übersehenes zu finden, der Literat aber darf sich auch einmal den Luxus erlauben, über das Beliebteste zu sprechen, also jenes weltgewinnende Werk, das für immer das Bild eines Kontinents verändert hat. Südamerika, so ließ García Márquez einst jemanden in seiner frühen Novelle Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt klagen, das sei für die meisten Menschen doch nur ein Mann mit Schnurrbart, Gitarre und Pistole. Das stimmte dereinst sicher, aber heute ist Südamerika eher ein unheimliches Haus, umgeben von Moor und buntem Regenwald, ein Land bizarrer und melancholischer Wunder. Unsere Vorstellungen sind hier so sehr durch einen einzigen Roman geprägt, dass wir es kaum mehr bemerken." Daniel Kehlmann