Wissenschaftliche Erkenntnisse, technische Artefakte, Dinge und Medien, aber auch Orte, Gebäude und Infrastrukturen haben Biografien und Lebenszyklen. Sie werden falsifiziert, nutzen sich ab, kommen aus der Mode oder verlieren ihre konkreten Funktionen. Nicht selten fällt dies zusammen mit Momenten der Ablösung von Generationen, sozio-kulturellen Umbrüchen oder Zäsuren. Der Workshop möchte den hiermit verbundenen Prozessen und Praktiken der Bedeutungsverlagerung von Artefakten nachgehen, deren materielle Basis erhalten bleibt, während sich deren Sinn- und Funktionszuschreibungen mitunter radikal ändern. Zu Grunde gelegt wird hierzu ein erweitertes Verständnis von Obsoleszenz als kultureller Figuration, um eine gemeinsame Gesprächs- und Diskussionsbasis zwischen unterschiedlichen Wissenskulturen wie Archäologie, Ethnologie, Soziologie, Literatur-, Geschichts- und Medienwissenschaften zu erreichen.