Formate und Funktionen des Porträts

20.–21.10.2017

Konzept: François Queyrel (École Pratique des Hautes Études, Paris) und Dietrich Boschung (Morphomata)

Kontakt: Semra Mägele

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Am 20. und 21. Oktober findet in Kooperation mit dem Colloque co-organisé par le labex TransferS (Paris) und dem Internationalen Kolleg Morphomata die Tagung „Formats et Fonctions du Portrait“ in Paris statt.

Die Tagung widmet sich der Frage, welche Aufgaben das Porträt – Kaiser und Privatporträt – im Hellenismus und in der Kaiserzeit übernimmt und welche Medien bzw. Formate dafür entwickelt werden. Ein gemeinsamer Kongress der EPHE und des Internationalen Kollegs Morphomata hat sich im November 2016 im Rahmen der Tagung „Porträt als Massenphänomen“ umfassend mit der Verwendung des Porträts im sepulkralen Bereich befasst. In Ergänzung dieser Ergebnisse sollen in der geplanten Veranstaltung weitere Funktionen des Porträts anhand unterschiedlicher Materialgruppen untersucht werden, für die z. T. eigene Formate und Medien entwickelt worden sind.

So führte der Herrscherkult dazu, dass Kaiserporträts in weit überlebensgroßem Format geschaffen wurden, die als Kultbilder die Heiligtümer in eindrucksvoller Weise dominierten.

Auf der anderen Seite ermöglichte die Übertragung der Herrscherverehrung in die privaten Kulte, dass kleinformatige Bildnisse in Bronze, Marmor, Halbedelsteinen und Glas geschaffen wurden, die in den Privathäusern Aufstellung fanden. Kaiserporträts erscheinen in weiteren Gattungen, die für den privaten Gebrauch bestimmt waren, von denen Ringsteine besonders hervorzuheben sind. Eine hohe Bedeutung besaßen die Kaiserbildnisse im militärischen Bereich, wo sie an den Feldzeichen der Truppen angebracht wurden und die Treue der Soldaten verbürgten.

Privatporträts finden sich nicht nur im sepulkralen Bereich, sondern auch an Staatsdenkmälern zu Ehren der Kaiser. Zur Darstellung des Privatporträts wurden auch Siegelringe benutzt, die mit dem Verweis auf den Besitzer als Beglaubigung von Urkunden dienten.

Eine besondere Rolle kommt den Philosophenporträts zu. Sie konnten die Verbundenheit ihrer Besitzer mit der griechischen Kultur im Allgemeinen oder mit einer bestimmten philosophischen Schule zum Ausdruck bringen.

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