Wulf Raeck (Archäologie, Frankfurt a.M.)

Pose und Status. Zur Interpretation körpersprachlicher Elemente in der antiken Kunst
13.11.2017

Ort: Bibliothek des Internationalen Kollegs Morphomata, Weyertal 59 (Rückgebäude, 3. Etage), 50937 Köln

Zeit: 18.00 Uhr

Kontakt: Tanja Klemm
 

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Die Bedeutungen von Körperhaltungen, Gesten und Gebärden in der antiken Kunst werden meistens auf der Grundlage heutiger Gepflogenheiten unhinterfragt als selbstverständlich angesehen. Diese Selbstverständlichkeiten widersprechen sich jedoch nicht selten. Der Vortrag soll zunächst, auch anhand nachantiker Beispiele, Bedingungen und Probleme der Interpretation körpersprachlicher Elemente erläutern und Fragen wie etwa die folgenden formulieren: Ist ein bestimmtes Schema immer und überall mit derselben Bedeutung verbunden? Ändert sich mit seiner formalen Abwandlung auch die Bedeutung? Wie weit ist es überhaupt zulässig, im Sinne von „Codierung“ festgelegte und invariable Denotationen anzunehmen? Im Hauptteil wird dann exemplarisch die Pose des Königs Oinomaos von Pisa im Ostgiebel des Zeustempels von Olympia diskutiert. Diese wird in der Forschung durchaus nicht einheitlich beurteilt, die Erklärungsvorschläge reichen von Passivität über Gelassenheit bis zu Hybris. Zum Schluss wird ein Ausblick auf die weitere Geschichte des Schemas und mögliche spätere Bedeutungsverschiebungen versucht.

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