Zu den gesellschaftlichen Leitformen der großen Reiche im Altertum gehörten exponierte Grabdenkmäler, die dem Andenken führender Persönlichkeiten gewidmet waren. Ihr hoher Rang kam in der topographischen Lage, architektonischen Ausgestaltung und Monumentalität sowie in der materiellen Ausstattung zum Ausdruck. Häufig sind diese Grabbauten besonders dauerhaft, gleichsam für die Ewigkeit, gebaut worden.
In einem besonderen Maße dienten antike Herrschergräber der Archivierung von biographischem Wissen. Denn nicht nur während des öffentlichen Trauerzugs und in der Leichenrede, sondern auch im textlichen und bildlichen Programm des Grabbaus und in der Auswahl der Grabbeigaben konnte auf die Leistungen und den Rang des verstorbenen Herrschers verwiesen werden. Dadurch sind die Grabmonumente Figurationen des Besonderen, die die Erinnerung an den Toten in einer gewünschten Weise formen, zugleich auch die Wertvorstellungen ihrer Zeit spiegeln. So trugen sie zur Stabilisierung der geltenden Ordnung bei.
Die Veranstaltung ist öffentlich und Gäste sind herzlich willkommen.