Wasser, Gänsehaut – ein Gespräch über Wort und Bild
Ein böotisches Vasenbild aus dem 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, das die Enthauptung der Medusa zeigt, inspirierte Aris Fioretos zu einer Liebeserklärung an den Roman. In Wasser, Gänsehaut folgt er der antiken Bilderzählung Schritt für Schritt, Figur für Figur, um die Eigenarten modernen Erzählens anhand alter Mythen zu beschreiben. Kenntnisreich und eigensinnig führt er dabei durch die Weltliteratur: vom antiken Mythos bis zu Proust und Nabokov, von Henry James bis Italo Calvino. Dabei geht der Romancier Fioretos, der auch vom eigenen Schreiben spricht, mit dem Theoretiker ein produktives Bündnis ein: Sein Essay über die Kunst des Romans ist in seiner erzählerischen Form und außergewöhnlichen Gestaltung selbst ein Beispiel dessen, worüber er nachdenkt.
Ausgehend von seinem gleichnamigen Essay Wasser, Gänsehaut (Hanser 2017) spricht Aris Fioretos mit Dietrich Boschung über das Vasenbild, über antike und zeitgenössische Darstellungsformen sowie über die Beziehung von Wort und Bild damals und heute.
Respondenz: Dietrich Boschung (Köln)