2012 Aufnahme in die Academia Europaea, London; 2011 Ruf an die Universität Münster (abgelehnt); 2006 Ruf auf den Lehrstuhl für allgemeine Kunstgeschichte der Ruhr-Universität Bochum; 2006/07 Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin (Institute for Advanced Study); Gastprofessuren an den Universitäten Jena (2005/06) und Potsdam (2003); 2006 Habilitation, Freie Universität Berlin; Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1999 - 2002), der Bibliotheca Hertziana, Rom (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, 1994–1996 und 2002–2005) und der Gerda-Henkel-Stiftung (2005–2006); 1998 Promotion an der Freien Universität Berlin. Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Ägyptologie an der Freien Universität Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Kunst und Kunsttheorie der Frühen Neuzeit
Den Menschen formen. Poietische Strategeme im Porträt
Mehr als andere Bildgattungen stimuliert das Porträt zum mimetischen Experiment. Wenn die Sichtbarkeit des Pinselduktus die ›Formung‹ der Gesichter ausstellt und die Offenheit der malerischen Faktur indiziert, was Malerei ist und wie sie entsteht, wird in den Bildnissen der poietische Vorgang selbst zum Thema gemacht. Welche Denkmuster diese Strategeme in der Frühen Neuzeit generieren, soll im Projekt untersucht werden. Die Evokation von Leben und Lebendigkeit, die Suggestion von Authentizität und Individualität vermittels der Zeugenschaft des produzierenden Künstlers und schließlich die poietische Reflexion über das ›Formen‹ des Menschen in Analogie zum Schöpfungsakt sind heuristische Konzepte, deren Relevanz für die Bildnis- und Selbstbildnismalerei im 16. und 17. Jahrhundert untersucht werden soll. Dies verbindet sich mit dem Plädoyer, die Aufmerksamkeit nicht allein auf die Sujetebene der Bildnisse und die spezifische Form der Inszenierung der Porträtierten zu richten, sondern auch auf die Ebene der Darstellungsweise und damit die ›Oberfläche‹ der Bilder, die (nicht allein) im Porträt zur bedeutungsvollen Membran wird.