Formen der Artikulation

01.07.2011

Ort: Internationales Kolleg Morphomata, Weyertal 59 (Rückgebäude), 3. Stock, 50937 Köln
Konzept: Dietrich Boschung, Stefan Niklas, Martin Roussel
Organisation & Kontakt: Stefan Niklas

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Ein philosophischer Begriff von Artikulation zielt auf die fortwährende Strukturierung und Explikation des menschlichen Erlebens, Empfindens und Denkens in verkörperten Formen.
Diese Prozesse bringen einerseits konkrete Objekte, fortdauernde Motive und Anordnungen, zumal Sprach-, Bild- und Klangsysteme, sowie auch ganz flüchtige und fragile Gesten hervor. Umgekehrt sind es zugleich diese konkreten Handlungen und gegliederten Formen, die überhaupt erst die Strukturierung des Denkens und Fühlens leisten. Leitend hierfür ist Wilhelm von Humboldts Theorem der „doppelten Artikulation“.
Ein Schwerpunkt des Workshops liegt auf ästhetischen Artikulationsformen, wie Musik, Film und Literatur, die nicht in der Diskursivität der Sprache aufgehen, sondern stärker „präsentischen“ Charakter haben.
Im Sinne des morphomatischen Ansatzes lautet die dahinterstehende Frage, welche Effekte verschiedene Formen der verkörperten Artikulation auf die jeweilige Semantik ausüben. Dieser Ansatz verbindet anthropologische, epistemologische und kulturtheoretische Aspekte am Beispiel einer ebenso zentralen, wie in den Kulturwissenschaften meist nur unterschwellig thematisierten Denkfigur.

Audio recordings

Stefan Niklas (Köln): Einleitung: Ein rabiater Versuch, den Begriff der Artikulation zu artikulieren

Lydia Goehr (New York): Gesture and Articulation: The Silencing of Music in the Contest of the Arts

Magnus Schlette (Heidelberg): Nach der Selbstverwirklichung?

Jörg Bernards (Hildesheim): Grundlegende Aspekte literatischer Artikulationsformen in der Philosophie

Josef Früchtl (Amsterdam): Artikulation und Ästhetik der Präsenz

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