Antike Porträts erscheinen dem modernen Betrachter in der Regel als normiert und konventionell. Physiognomie, Frisur, Gewand und Haltung folgen in den meisten Fällen zeitbedingten Erwartungen und spiegeln gemeinsame, überindividuelle Normen und Werte. Auf der anderen Seite heben sich immer wieder Bildnisse einzelner Personen oder von sozialen Gruppen bewusst von ihren Zeitgenossen ab. Sie werden durch zusätzliche Elemente hervorgehoben, auch wenn sie im übrigen den gängigen Mustern folgen. So signalisieren sie politische und soziale Zugehörigkeit, zugleich aber die eigene besondere Position.
Die Tagung soll untersuchen, wie für soziale Gruppen im Hellenismus und in der römischen Kaiserzeit spezifische Darstellungsweisen entwickelt und verwendet werden. Dabei interessiert, wie sie sich durch Trachtmotive, signifikante Attribute oder Habitus von anderen abgrenzen, welche eigenen Repräsentationsformen sie dabei entwickeln und welche Verbreitung sie finden.